Standortbestimmung zum Tourismus

Mit Marlis Stotz und Wolfram Kuschke, besuchten gleich zwei Landtagsabgeordnete der SPD den Möhnesee und wurden dort zusammen mit der stellvertretenden Landrätin Dr. Ulrike Gilhaus von Mitgliedern des Ortsvereins Möhnesee begrüßt. Nach einem Rundgang über die Norduferpromenade, bei dem der örtliche SPD-Chef Gerhard Bruschke umfangreiche Informationen zur Situation der Campingplätze am See und zum Konzept der Gemeinde Möhnesee in diesem Bereich gab, traf man sich im neue erbauten AWO-Heim in Körbecke zu einem intensiven Gedankenaustausch, an dem auch Vertreter der Tourismusanbieter am See teilnahmen.

Wolfram Kuschke erwies sich dabei als intimer Kenner der Situation am See, zumal in seiner Zeit als Regierungspräsident in Arnsberg wesentliche Impulse zur Fortentwicklung der Möhnesee-Gemeinde gegeben wurden. Er empfahl der heimischen Politik, den begonnenen Weg konsequent fortzusetzen und eigene Schwerpunkte im Tourismusbereich zu setzen. Kuschke: "Das Angebot muss zielgerichtet sein. Ein wesentliches Element ist dabei die Verknüpfung der Teilbereiche Ernährung, Erholung und Gesundheit. Für alle drei Bereiche bietet sich hier eine gute Ausgangsbasis."

Auch Ulrike Gilhaus sah hier eine große Chance für die weitere Entwicklung und brachte zusätzlich den Bereich Kultur mit in das Boot. Sie warb dafür, durch verknüpfte Angebote auf Kreisebene insgesamt die Struktur zu verbessern. "Der Kreis Soest muss der Touristik einen noch höheren Stellenwert einräumen und den Städten und Gemeinden aktive Hilfestellung bei der Entwicklung von gemeindeübergreifenden Angeboten geben." Sie räumte ein, dass dieses Ziel mit der bisherigen Struktur der Hellweg-Touristik nicht erreicht worden sei. „Wir wollen dieser Institution durch eine neue Ausrichtung und konkrete Ziele mehr Effizienz verleihen.“

Zu Beginn der Diskussionsrunde hatte Gerhard Bruschke, die Situation des Tourismus am See ausführlich dargestellt und die bestehenden Probleme offen angesprochen. Er berichtete dabei über die durch den Verlust des Geschäftsführers unglückliche Situation bei der Touristik GmbH, die dringend modernisierungsbedürftigen Freizeitanlagen und gescheiterte Projekte, wie die angedachte Wasserskizuganlage im Wameler Becken. Als Fazit seiner Ausführungen kam er dann auf das aus seiner Sicht bestehende Hauptproblem zu sprechen: "Hier am See fehlt es zurzeit an einer von Verwaltung, Politik, Anbietern und Bürgern getragenen Gesamtkonzeption. Das ist das Feld, das wir verstärkt beackern müssen." Allerdings gab es nicht nur Kritikpunkte. Bruschke: "Wir können stolz darauf sein, nach Fertigstellung der Baumaßnahmen am Südufer einen geschlossenen Fuß- und Radweg fast rund um den See anbieten zu können. Damit dürfte die Attraktivität des Möhnesees sowohl für unsere Bürger als auch für unsere Gäste nochmals gesteigert worden sein."

Zur Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes schlägt die SPD im Übrigen vor, einen Arbeitskreis auf Gemeindeebene zu gründen, in dem neben den Vertretern der Verwaltung und der Politik auch interessierte Bürger der Gemeinde mitarbeiten können. Bruschke. "Vielleicht ist es an der Zeit, den früher bestehenden Aktivkreis wieder zu aktivieren."