Mit dem nachfolgenden Text hat sich die SPD-Fraktion an den Bürgermeister der Gemeinde Möhnesee gewandt und eine Verbesserung der Situation auf den gemeindlichen Friedhöfen angemahnt.
Pflegesituation auf den Friedhöfen der Gemeinde Möhnesee
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
die SPD-Fraktion hat im Rahmen einer Fraktionssitzung in Günne die gemeindlichen Friedhöfe in Augenschein genommen. Dabei wurden nicht zuletzt auch bedingt durch Be-schwerden und Anregungen aus der Bevölkerung zum Teil doch gravierende Pflegemän-gel und sonstige Probleme festgestellt. Nachstehend erhalten Sie eine Übersicht über das Ergebnis der Begehung, wobei die jeweiligen Beanstandungen mehr stichwortartig darge-stellt werden.
Alle Friedhöfe
Generell ist festgestellt worden, dass die Sargwagen ungepflegt und teilweise schwer-gängig oder beschädigt sind. Der an der Begehung teilnehmende Bestatter hat auf Nach-frage ausdrücklich bestätigt, dass hier erheblicher Nachholbedarf besteht.
Die vorgesehenen Erweiterungsflächen an den gemeindlichen Friedhöfen werden nach Einschätzung der SPD in der Zukunft nicht mehr benötigt. Hier sollte intensiv über eine anderweitige Nutzung – soweit möglich – nachgedacht werden.
Die Urnengräber sind nach einem nicht erkennbaren Muster über die jeweiligen Friedhöfe verteilt.
Waldfriedhof Völlinghausen
Der Friedhof befindet sich in einem guten Zustand. Einer der Hauptwege ist jedoch durch Regenfälle ausgewaschen und müsste daher neu verfüllt werden. Das zentrale Kreuz mit der Christusfigur ist weitgehend zugewachsen. Hier ist ein Rückschnitt des Rhododend-rons erforderlich. Der Weg von und zur Leichenhalle wird durch einen großen Wachhol-derbaum stark eingeschränkt, so dass bei Beerdigungen mit dem Sargwagen über die Grünfläche gefahren werden muss.
Friedhof Ellingsen/Brüllingsen
Der Friedhof befindet sich in einem guten Zustand. Allerdings ist in der Friedhofskapelle offensichtlich ein Tier (Marder?) im Dachstuhl, der bereits die Dachisolierung beschädigt hat. Teile davon und Kot des Tieres befinden sich innerhalb der Leichenhalle. Bemängelt wurde hier aus der Bevölkerung, dass auch der Hauptweg im Winter nicht hinreichend geräumt sei.
Friedhof Wamel
Die Anlage befindet sich in einem guten Zustand. Lediglich vor dem Grab Josef Krevet befindet sich eine Stolperfalle auf dem Weg. Die Seitenränder des Friedhofes sind teil-weise stark verunkrautet; hier ist eine intensivere Pflege angesagt. Mehrere Trittsteine vor der Leichenhalle haben sich gelöst und müssen neu verankert werden.
Alter Friedhof Körbecke
Die Anlage ist insgesamt stark verunkrautet. Teilweise fehlt die Wegabgrenzung. Einzel-ne Gräber ragen in die Verkehrsfläche hinein. Die Hecke zur Bebauung müsste dringend zurück geschnitten werden. Am Haupteingang zum Daiwesweg ragen die Einfassungs-hülsen der (nicht eingesteckten) Poller aus der Verkehrsfläche und stellen eine erhebli-che Stolpergefahr insbesondere für ältere Menschen dar. Hier sollte man über ein ver-schließbares Tor nachdenken, um letztlich auch das unbefugte Benutzen des Friedhofes in den Abendstunden zu unterbinden. Die Mülltonnen stehen frei in der Anlage und bieten kein schönes Bild. Hier dürfte eine Einhausung oder zumindest eine optische Verbesse-rung angebracht sein. Aus der Bevölkerung wurde angemahnt, die Zahl der Bänke insbe-sondere im hinteren Bereich des Friedhofes anzuheben.
Neuer Friedhof Körbecke
Auch der neue Friedhof macht insbesondere im vorderen Bereich einen ungepflegten Ein-druck. Die Grünanlagen sind stark verunkrautet. Beispielhaft sei hier nur die Fläche gegenüber der Friedhofskapelle zu genannt, wo die Unkräuter eine vorher bestehende Bepflanzung offensichtlich verdrängt haben. Die mit einer Bodenplatte versehenen Ur-nengräber befinden dich auf einer sehr unsauberen Grasfläche. Der Baumbestand in der Masse und Größe ist sehr hoch und müsste dringend ausgedünnt werden, da Kiefern und Birken viel Schmutz machen und der Friedhof dadurch insgesamt sehr dunkel wirkt. Ein etwas offenerer Blick wäre wünschenswert. Die Mülltonnen stehen frei in der Anlage und bieten kein schönes Bild. Hier dürfte eine Einhausung oder zumindest eine optische Ver-besserung angebracht sein. Das Dach der Leichenhalle ist undicht; das Gebäude weist Setzrisse auf (deutlich sichtbar in der Toilettenanlage). Die Sauberkeit der Toilettenanla-ge war zum Zeitpunkt der Begehung nicht zu beanstanden. Aus der Bevölkerung wurden jedoch im Vorfeld mehrfach Klagen wegen einer unzureichenden oder in zu großen Ab-ständen durchgeführten Reinigung geführt.
Friedhof Günne
Die Anlage in Günne macht einen gepflegten Eindruck. Allerdings ist die Heckenanlage sehr stark mit Fremdgewächsen verunreinigt. Hier ist eine intensive Grundpflege erforder-lich. Die auf dem Friedhof befindlichen hochstämmigen Bäume sind zum Teil sehr stark mit Efeu bewachsen; es besteht die Gefahr, dass dadurch auf Dauer eine Schädigung der Bäume eintritt. Der Bewuchs sollte daher soweit möglich entfernt werden. Die Pflege des Kriegsgrabes und des Gemeinschaftsgrabes für die Opfer der Möhne-Katastrophe könnte besser sein. Der Ortsvorsteher und die Bevölkerung möchten, dass weitere Hauptwege auf dem Friedhof gepflastert werden. Die Friedhofskapelle weist deutliche Setzrisse auf. Die vorhandenen Holzbänke sind wegen Grünbelages unbenutzbar (eine ebenfalls vor-handene Kunststoffbank ist hingegen sauber und einladend.
Die vorstehenden Ausführungen sollen Anregungen für eine Verbesserung auf den jewei-ligen Friedhöfen sein. Soweit Pflegemängel angesprochen werden, sollte vorab ein Ab-gleich mit dem Vertrag des mit der Pflege beauftragen privaten Unternehmens erfolgen.
Wir bitten darum, in der ersten Ratssitzung nach der Sommerpause einen detaillierten Bericht zu den beanstandeten Sachverhalten zu geben und soweit keine Behebung der aufgezeigten Mängel möglich war, Lösungsvorschläge zu erarbeiten.