Endlich scheint die unendliche Geschichte in Sachen Friedwald zu einem guten Ende zu gelangen. Mit einer deutlichen Mehrheit hat sich der Rat dazu entschieden, den Plänen von Friedwald GmbH und Ruhrverband als Eigentümer der benötigten Fläche zuzustimmen.
Nach einer deutlichen Ablehnung vor rund fünf Jahren, einem nur knapp gescheiterten Bürgerbegehren für den den Friedwald und einer anschließenden nochmaligen Ablehnung im Rat mit einer Pattsituation ist es jetzt im zweiten Anlauf geglückt. Die damaligen und heutigen Befürworter des Friedwaldkonzeptes werden es mit einer gewissen Genugtuung zu Kenntnis genommen haben.
Die SPD hat sich einstimmig für den Friedwald positioniert. Das bedeutet aber nicht, dass alle Probleme gelöst sind. So müssen noch die planungsrechtlichen Voraussetzungen auf der Halbinsel geklärt und über die vertraglichen Vereinbarungen sichergestellt werden, dass auf die Gemeinde keine zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen zukommen. Alles dies wird sich in den nächsten Wochen klären, so dass anschließend die Verträge mit der Friedwald GmbH bzw. dem RV nach Überprüfung durch den Rat abgeschlossen werden können.
Das Friedwaldkonzept beinhaltet für alle Bürger und Bürgerinnen die Möglichkeit, eine zusätzliche Bestattungsalternative zu wählen. Diejenigen, die weiterhin auf herkömmliche Art ihre letzte Ruhestätte finden wollen, können dies auch weiterhin tun. Keiner wird in seiner persönlichen Entscheidung beeinflusst; lediglich das „Angebot“ wird erweitert. Die bisherigen Erfahrungen der Friedwald GmbH machen zudem deutlich, dass wahrscheinlich relativ wenige Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde Möhnesee – die doch mehrheitlich den konservativen Bestattungsformen zuneigen – hier ihre letzte Ruhestätte finden werden.
Selbstverständlich hat der Friedwald auch eine finanzielle Komponente. Die Gemeinde partizipiert in einem gewissen Umfang an den dort erzielten Einnahmen. Das ist jedoch kein für die Entscheidung der SPD im Gemeinderat ausschlaggebendes Argument – vielmehr geht es uns darum, die Entscheidungsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger um einen weiteren Bereich zu ergänzen und auch die Wünsche der Bevölkerung auf alternative Bestattungsformen zu respektieren.