Nach einer langen und teilweise auch recht emotional geführten Diskussion hat der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Möhnesee acht vorliegende Anträge auf Errichtung einzelner Windkraftanlagen außerhalb der bestehenden Vorratsflächen mehrheitlich abgelehnt. Der Ärger entzündete sich dabei vor allem an einer Pressemitteilung der CDU-Fraktion, die am Tage der Ausschusssitzung im Soester Anzeiger erschienen war und den Sachverhalt sachlich unrichtig wiedergegeben hatte.
Der Ausschuss, der unter Führung von Gerhard Bruschke tagte, machte in der Diskussion deutlich, dass alle Fraktionen des Rates die Windkraft als unerlässlich für die künftige Stromversorgung der Bundesrepublik ansehen. Daher solle auch die Stromerzeugung aus Windkraft in der Gemeinde nicht behindert, sondern gefördert werden. Dies soll und muss jedoch in einem geordneten Verfahren erfolgen. Letztlich soll das Gemeindegebiet nochmals intensiv mit dem Ziel überprüft werden, ob weitere Vorratsflächen oder die Erweiterung der bestehenden Vorratsflächen möglich sind. Sofern nach dieser Prüfung einzelne Standorte, die jetzt über Einzelanträge ins Gespräch gebracht wurden, innerhalb der dann neuen oder erweiterten Vorratsflächen liegen, können die Anträge erneut bei der Gemeinde eingereicht werden.
Der Vorsitzende des Ausschusses wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die vorliegenden Einzelanträge im Wesentlichen nur aus einem Kreuz auf einer Flurkarte bestehen würden. Detaillierte Anträge erforderten jedoch eine genaue Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten und die Vorlage von vielen Gutachten. Dies sei extrem kostenträchtig und nach einer vorsichtigen Einschätzung der Standorte nicht zielführend. Zweckmäßiger sei es auf jeden Fall, das Gemeindegebiet insgesamt noch einmal zu überplanen.
Die Verwaltung hatte die Thematik insbesondere unter Darstellung der rechtlichen Besonderheiten in einer sehr ausführlichen Sitzungsvorlage exellent aufgearbeitet (Die Vorlage kann unter den Dokumenten eingesehen werden).
Die Gemeinde erwartet im Übrigen in Kürze einen Antrag für die zusätzliche Ausweisung einer Vorratsfläche auf einem bisher nicht überplanten Gebiet. Dieser Antrag habe gute Erfolgsaussichten und würde dann auch zu der bereits angesprochenen Gesamtplanung führen.
Klargestellt wurde in der Sitzung auch, dass Vorratsflächen oder gar einzelne Anlagen im Wald in der Gemeinde Möhnesee nicht gewünscht werden aber nach der geltenden Rechtslage auch nicht möglich sind.