25.09.12 Ausweisung von Bauland

Entgegen den Erwartungen bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes stagniert die Bevölkerung in der Gemeinde Möhnesee. Aus Sicht der SPD-Fraktion macht das ein generelles Umdenken bei der Ausweisung von neuen Baugebieten erforderlich. In einer Pressemitteilung weisen die Sozialdemokraten jetzt darauf hin, dass die Vermarktung von Bauland derzeit wohl nur in Körbecke oder zumindest in unmittelbarer Nähe des Zentralortes erfolgversprechend ist.

Nach Ansicht der SPD ist der Bedarf an Bauflächen in den umliegenden Ortsteilen durch Baulücken innerhalb der Ortslage gedeckt. Zudem gebe es inzwischen in fast allen Ortsteilen der Gemeinde leerstehende Gebäude, die auf neue Eigentümer warten. Diese Gebäude würden letztlich durch einen ungebremsten Ausweis neuer Baugebiete an Wert verlieren und wären dadurch letztlich nicht mehr zu veräußern. Fraktionsvorsitzender Gerhard Bruschke: „Es ist nicht Sinn der gemeindlichen Planung, neue Baugebiete außen an die Ortsteile anzudocken und im inneren Bereich Leerstände und den Verfall von Gebäuden hinzunehmen.“

Die Ansprüche an eine verantwortungsvolle Planung seien sehr vielschichtig und umfassten sowohl den demografischen Wandel, als auch Klima- und Umweltschutz. Darüber hinaus sei auch eine Vielzahl rechtlicher und infrastruktureller Aspekte zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang lobte Bruschke, der zugleich auch Vorsitzender des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Möhnesee ist, die bisherige gemeindliche Politik. „Es ist gut zu wissen, dass hier alle Fraktionen an einem Strang ziehen und in der jüngeren Vergangenheit auch die Umwandlung von Waldflächen in Bauland abgelehnt haben.“ Es sei allerdings irritierend, so Bruschke weiter, dass der Eigentümer der Waldfläche die Entscheidung der Gemeinde negiere und weiter den Eindruck erwecke, als stünde in Völlinghausen ein neues Baugebiet für die Vermarktung bereit.

 Generell dürfe die gemeindliche Planung auch nicht dazu genutzt werden, Grundstücksbesitzer quasi über Nacht durch den Ausweis ihrer Flächen „reich zu machen“. Hier müsse die Gemeinde darauf achten, dass auch die Allgemeinheit an der Wertsteigerung partizipiere. Bruschke: „Es kann nicht sein, dass die Gemeinde Planungskosten und Erschließungsaufwand trägt und der Eigentümer der Flächen den kompletten Wertzuwachs behält.“