21.12.12 Friedwaldkonzept wird generell befürwortet

In der öffentlichen Ratssitzung am 19.12.2012 hat der Gemeinderat mehrheitlich und gegen einige Stimmen aus der CDU die Nutzungsordnung für den künftigen Friedwald auf der Hevehalbinsel westlich der B229 in der Gemarkung Delecke beschlossen. Damit ist ein weiterer Schritt für die Realisierung dieses Projektes erfolgt. Die SPD hat die Ausweisung eines entsprechenden Begräbnisplatzes seit Jahren unterstützt.

Dennoch war der von der Verwaltung vorgelegte Wein verwässert. Die finanziellen Absicherungen für die Gemeinde waren nicht in der Weise erfolgt, wie dies vom Rat bereits in der Vergangenheit gefordert worden war. Allerdings muss auf diesen Bereich besonders geachtet werden, da sich durch die Anlegung eines Friedwaldes auch Auswirkungen auf die heimischen Friedhöfe und insbesondere die Friedhofsgebühren ergeben. Hier beklagen wir seit Jahren eine sich ständig nach oben bewegende Kostenschraube.

Die Verbindung zwischen beiden Bereichen ist allerdings für den Laien nicht so einfach zu erkennen. Daher die nachstehenden Erläuterungen:

Nach den ursprünglichen Aussagen der Friedwald GmbH beträgt der Anteil der Möhneseer Bürger, die sich auf dem heimischen Friedwald bestatten lassen, bis zu 5 %. Diese Aussage ist allerdings schon einige Jahre alt. Nach jetzigem Stand muss wohl von einer etwas höheren Prozentzahl ausgegangen werden. Jeder Möhneseer Bürger, der sich im Friedwald bestatten lässt, verringert aber die Zahl der üblichen Bestattungen auf unseren eigenen Friedhöfen. Hier gibt es bereits jetzt erhebliche Probleme, weil sich die Bestattungskultur verändert hat. Der Trend geht eindeutig von der herkömmlichen Sargbestattung zur Urnenbestattung.

Die Fixkosten für die Friedhöfe bleiben aber gleich. Das bedeutet, dass diese Fixkosten durch die geringere Zahl an Bestattung ausgeglichen werden müssen mit der Folge, dass die Kosten einer Sargbestattung weiter in einem erheblichen Umfang steigen müssen. Das gilt leicht abgeschwächt auch für die stark nachgefragten  Urnenbestattungen auf unseren eigenen Friedhöfen. Für diese Einbußen, die über die Gebührensatzungen an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben werden müssen, verlangt die Gemeinde einen finanziellen Ausgleich.

Nach der Gebührenkalkulation für das Jahr 2013 betragen die umlagefähigen Kosten für die Grabstellen bereits jetzt rund 220.000 €. Darin sind die Nutzungsgebühren für die Friedhofskapellen und Kosten für die Grabbereitung enthalten. Diese Summe wird auf die voraussichtlichen Bestattungen verteilt.

Bereits jetzt übernimmt die Gemeinde aus den allgemeinen Finanzmitteln einen jährlichen Betrag von rund 44.000 € zur Minderung der Friedhofsgebühren. Damit wird das öffentliche Interesse abgolten. Zusätzlich wurde auch ein Teil der erwarteten Einnahmen aus dem Friedwald zur Kostensenkung veranschlagt. Wir wollen nämlich, dass auch die herkömmliche Bestattung für unsere Verstorbenen bezahlbar bleibt. Also muss in der Angelegenheit „Friedwald“ noch deutlich nachgebessert werden.