Verwundert und verärgert hat die SPD-Fraktion die überzogene und polemische Kritik des Heimatvereins (oder einiger Personen aus dem Heimatverein) an Rat und Verwaltung der Gemeinde Möhnesee zur Kenntnis genommen. Ausgangspunkt der Angriffe waren offensichtlich die Beschlüsse des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses zur Absicht von Investoren, eine Sommerrodelbahn in Brüningsen und einen Kletterpark am Südufer zu errichten.
Fakt ist jedoch, dass folgende Beschlüsse gefasst wurden:
- Die Sommerrodelbahn in Brüningsen wurde endgültig abgelehnt. Dies war jedoch weniger der Anlage an sich, sondern mehr dem Standort geschuldet. Das Thema wird erneut im Ausschuss beraten, wenn der potentielle Investor einen anderen Standort vorweisen kann.
- Der geplante Kletterpark am Südufer wurde hingegen positiv gesehen. Auch dort gibt es allerdings noch einige Bereiche vorab zu klären, bevor man sich konkrete Gedanken zur Ausgestaltung, der genauen Lage und der Größe einer entsprechenden Anlage macht. Bisher wurde die Verwaltung lediglich beauftragt, gewisse Vorarbeiten wie das Einholen des landesplanerischen Einvernehmens beim Regierungspräsidenten durchzuführen. Erst wenn diese Vorarbeiten erledigt sind, wird und kann sich der Ausschuss mit den Details beschäftigen und eine positive oder auch negative Stellungnahme abgeben.
Das Verfahren zum Kletterpark entspricht dabei dem üblichen Prozedere. Letztlich kann es keinem potentiellen Investor verboten werden, sich mit Anträgen an Rat und Verwaltung zu wenden. Er hat ein Anrecht darauf, dass man sich mit seinen Planungen sachlich und fundiert auseinandersetzt. Im Gegensatz zur Gemeinde hat der Heimatverein hier kein Vetorecht – darf sich aber gerne mit sachlichen Argumenten an der Diskussion beteiligen.
Besonders verwundert haben aber die Aussagen zur mangelnden Information durch die Gemeinde. Die Planungen (übrigens nicht der Gemeinde, sondern von Privatpersonen) sind aus der Presse hinlänglich bekannt. Jeder Bürger der Gemeinde kann sich zudem auf der Intertseite der Gemeinde Möhnesee über die „Details“ der Planung informieren. Das Ergebnis der Beratungen war ebenfalls der sachlichen Berichterstattung des Soester Anzeigers zu entnehmen. Außerdem können Hintergrundinformationen auch über die Internetseite der SPD aufgerufen werden.
Generell steht die SPD einem Gespräch mit dem Heimatverein aufgeschlossen gegenüber. Dies ist in der Vergangenheit auch schon über die Teilnahme des Fraktionsvorsitzenden, der gleichzeitig auch Vorsitzender des gemeindlichen Bau-, Planungs- und Umweltausschusses ist, an einer Vorstandssitzung des Vereins geschehen. Warum diesmal ein anderer Weg durch den Heimatverein beschritten wurde, erschließt sich der Fraktion nicht.
Allerdings, und auf diese Feststellung legt die SPD großen Wert, kann ein Gedankenaustausch nur auf einer sachlichen Ebene, nicht hingegen aufgrund von polemischen und populistischen Einzelmeinungen erfolgen. Der Heimatverein (und schon gar nicht einzelne Mitglieder) hat nicht das Monopol für die Frage, was gut, richtig oder falsch für die Gemeinde Möhnesee ist. In beratender Funktion ist ein Meinungsaustausch jedoch erwünscht, da die Fachkompentenz des Heimatvereins ja nicht geleugnet wird. Mittlerweise haben allerdings auch mehrere Teilnehmer an der Jahreshauptversammlung gegenüber der SPD erklärt, dass die Meinung einiger weniger Protagonisten im und um den Vorstand nicht der Meinung der Mehrheit der Mitglieder entsprach. Hier fehlt also offensichtlich bereits das Mandat.
Dieses Mandat haben die Vertreter der Gemeinde im Rat und in den Ausschüssen allerdings. Dieser Personenkreis beschäftigt sich auch sachorientiert und verwantwortungsbewusst mit Fragen des Umwelt- und Landschaftschutzes ohne dabei die Entwicklung der Gemeinde insgesamt aus den Augen zu verlieren. Die pauschale und offensichtlich auch noch auf falschen Grundlagen beruhende Schelte einiger Personen aus dem Heimatverein ist also völllig fehl am Platze und trägt auch nicht zu einer Problemlösung bei.
Soweit gewisse Personen des Heimatvereins in Erinnerungen an die Gründungsphase schwelgen, wäre sicherlich auch eine kritische Reflektion des eigenen Verhaltens zu empfehlen. Tatsächlich sind damals einige Projekt massiv bekämpft worden, wobei die Einstellung der Planungen nicht immer dem Heimatverein, sondern schlichtweg den fehlenden Finanzmitteln der Investoren zuzuschreiben waren. Allerdings wurde damals der Ausbau der Seeuferstraße erfolgreich torpediert. Das hat dann der Gemeinde über mehrere Jahre ein nicht unerhebliches Verkehrschaos am See beschert, das wir erst in den letzten Jahren durch die Anlegung von Fuß- und Radwegen einigermaßen in den Griff bekommen haben.