Mit gemischten Gefühlen arbeitet die SPD-Fraktion die Ergebnisse der Bürgerversammlung vom 28. Februar zur Gestaltung der Ortsmitte Körbecke auf. Auf der einen Seite ist man über die große Resonanz und die vielen Wortmeldungen aus der Versammlung erfreut. Auf der anderen Seite ist den Sozialdemokraten die eigentliche Problematik der Planung und des Ortsteiles viel zu kurz gekommen.
Letztlich müsse man im Auge behalten, dass es nicht nur um die Gestaltung des Pankratiusplatzes geht, sondern dieser Baustein in das Gesamtprojekt der Regionale 2013 eingebunden ist. Ziel muss es sein, bei der Umsetzung die Attraktivität in Körbecke insgesamt zu steigern. Dazu gehören aber auch gute Vorschläge aus der Kaufmannschaft, die ihrerseits durch ein verbessertes Angebot, kundenfreundliche Öffnungszeiten und eine attraktive Gestaltung ihrer Geschäfte dieses Ziel unterstützen müssen. Diese Vorschläge vermisst die SPD derzeit.
Es kann nicht sein, dass sich die Anregungen so gut wie ausschließlich auf die Schafftung und Beibehaltung von Kurzzeitparkplätzen beschränken und jeder Anbieter Wert auf einen solchen Parkplatz vor seinem Geschäft legt. Das greift einfach zu kurz. Hierbei muss auch beachtet werden, dass letztlich in Körbecke auch in der Ortsmitte viele Parkplätze (z.B. hinter der Verwaltung und bei Sprenger) zur Verfügung stehen und ganz selten vollständig belegt sind. Kann man den Kunden nicht zumuten, einen kurzen Weg von 50 oder 100 Metern ohne Auto zurückzulegen?
Das die Vorgabe des Zuschussgebers, den Durchgangsverkehr an einer Stelle zu unterbinden, für Unruhe sorgt, ist verständlich. Dass aber eine Sperrung der Meister-Stütting-Straße das „Aus“ für die dortigen Betriebe bedeute, ist doch ziemlich weit hergeholt. Immerhin sind und bleiben alle dort angesiedelten Geschäfte und Anbieter mit Fahrzeugen erreichbar. Sie können ebenso wie jetzt angefahren werden. Lediglich der abfließende Verkehr muss sich einen neuen Weg suchen und ggf. einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, da eine direkte Querung zur Hauptstraße nicht mehr möglich ist. Wir meinen, dass man dieses Problem emotionslos und faktenorientiert diskutieren und lösen muss.
Die wenigen Beiträge, die sich auf die Gestaltung der Hauptstraße und des Pankratiusplatzes direkt bezogen, waren durchaus beachtenswert. Die Hinweise auf Folgekosten, Lärmbelastung etc. müssen nun im weiteren Prozess näher untersucht und diskutiert werden. Offen ist derzeit auch noch die Frage, welche Geschwindigkeit künftig auf der neu gestalteten Hauptstraße in diesem Bereich gefahren werden darf. 30 km/h ist hier das höchste der Gefühle; besser wäre eine deutlich geringere Geschwindigkeit.
Insgesamt hat die Veranstaltung wenig Lösungen aber viele Kritikpunkte hervorgebracht, mit denen sich jetzt der zuständige Bau-, Planungs- und Umweltausschuss beschäftigen wird. Hilfreich wäre hier eine feste Meinung der Verwaltung und insbesondere des Bürgermeisters zur weiteren Gestaltung. Letztlich sind ja die Vorgaben im Bewilligungsbescheid mit ihm abgestimmt worden. Diese jetzt aufgrund der (zu erwartenden) Bürgereinwände wieder in Abrede zu stellen und so zu tun, als sei man daran nicht beteiligt gewesen, könnte zwar in Wahlkampfzeiten opportun sein (man tut dann keinem weh und verlagert die Entscheidung auf die Zeit nach der Wahl), entspricht aber nicht den Politikvorstellungen der SPD.
Wir werden uns daher in den nächsten Tagen sehr intensiv mit den Plänen und mit der Kritik der Anlieger beschäftigen. Für uns ist der Wahlkampf kein Grund auf eine feste Meinung zu verzichten.
Am 13.02.2014 wird sich die SPD noch einmal mit den Örtlichkeiten und der Planung insgesamt beschäftigen. An diesem Tage findet ab 17 Uhr eine öffentliche Fraktionssitzung statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Der Ort wird noch in der örtlichen Presse und auf dieser Internetseite bekannt gemacht.