In kleiner Besetzung besichtigte jetzt die SPD die Unterkünfte für Flüchtlinge in Körbecke. Unter Beteiligung des extra eingestellten Hausmeisters wurden sowohl die „Alte Schule“ als auch das Gebäude „Am Kirchplatz“ besucht. Vom Gesamteindruck her machte sich sowohl bei Harald Beckers als auch bei Gerhard Bruschke ein gewisses Unwohlsein bemerkbar. Insgesamt, so befanden beide, sei die jetztige Situation nicht zufriedenstellend.
Generell stellten die beiden Sozialdemokraten fest, dass die bauliche Substanz beider Häuser verbesserungswürdig ist. Nicht verkannt wurde dabei, dass durchaus bereits jetzt Renovierungsarbeiten durchgeführt bzw. geplant sind. Allerdings kann dadurch nur ein unterdurchschnittliches Niveau für die Wohnräume erreicht werden. Zudem ist die Belegung der Gebäude kritisch. So bemängelte Gerhard Bruschke bereits in der letzten Ratssitzung, dass eine Belegung der Räume mit vier Personen, die unterschiedlichen Kulturkreisen und Religionen angehören, auf Dauer zu Konflikten führen müsse und daran die Unterkunftssituation nicht unschuldig sei.
Die SPD befürwortet daher den kurzfristigen Ankauf einer leerstehenden Immobilie in der Gemeinde, um die zu erwartenden Neuzugänge an Flüchtlingen vernünftig unterzubringen. Leider war in diesem Punkt die Vorarbeit der Verwaltung nur sehr mäßig. So wurden zwar grundsätzlich zwei Immobilien als geeignet angesehen; es fehlte jedoch jede verbindliche Auskunft über die Preisvorstellungen der jetzigen Eigentümer und insbesondere die Kosten, die durch die Herrichtung der teilweise schon lange leerstehenden Gebäude verursacht werden. Leider konnte sich auch der Gemeinderat hier zu keiner klaren Linie durchringen. Nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Kostenschätzung war es letztlich auch nicht möglich, eine definitive Entscheidung zu fällen. Die SPD hat daher in der Ratssitzung eine umgehende Nachbesserung bezüglich der Kosten und darauf basierend eine fundierte Entscheidung des Rates gefordert.
Generell befürwortet die SPD die Unterbringung in kleineren Einheiten, um die Flüchtlinge besser in die Gemeinde integrieren zu können. Die Schaffung einer weiteren Unterkunft für mehr als 50 Personen wird bereits aus grundsätzlichen Erwägungen abgelehnt.