13.02.15: Schwimmbad gehört in den Seepark

Die Auffassung, dass das Schulschwimmbad der Gemeinde Möhnesee marode und mit vertretbaren Mitteln nicht mehr zu modernisieren ist, hat sich offensichtlich bei allen Fraktionen des Rates durchgesetzt. Die SPD-Fraktion hat dies schon vor langer Zeit verinnerlicht und intensiv über mögliche Standorte für einen Neubau diskutiert. Bei der Standortwahl müssen jedoch nicht nur schulische Aspekte, sondern auch Auswirkungen für die Gesamtgemeinde und die touristische Infrastruktur bedacht werden. Die Sozialdemokraten fordern daher in einem Antrag an den Gemeinderat, den Suchraum auf den Seepark auszuweiten. Die Verbindung des Schwimmbades mit einem Fitness-Center sei dabei eine interessante Alternative und müsse bei der Standortwahl mit bedacht werden.

Wie aus der Bauausschusssitzung ersichtlich ist, wird der Fokus derzeit auf einen Umbau des Gästehauses und einen entsprechenden Anbau gelegt. Dabei bleiben allerdings, so Fraktionsvorsitzender Gerhard Bruschke, einige wesentlichen Punkte, die gegen diesen Standort am Haus des Gastes sprechen, völlig außer Betracht. Dazu gehört unter anderem die unmittelbare Nähe des Baukörpers zum Stockebrandschen Haus. Dadurch wird die Funktion und Optik dieses denkmalgeschützten Gebäudes nachhaltig beeinträchtigt. Hinzu kommen verkehrliche Probleme, da durch die Einrichtung eines Schwimmbades mit angeschlossenem Fitnesscenter sowohl der Parkdruck als auch die Lärmbelastung durch an- und abfahrenden Fahrzeuge insbesondere in den Abendstunden deutlich verstärkt wird.

Ein Standort im neuen Seepark würde demgegenüber nach Ansicht der Sozialdemokraten eine deutliche Verbesserung der touristischen Möglichkeiten in der Gemeinde bedeuten. Dort seien ausreichend Parkplätze vorhanden, das Objekt würde auch von den Tagesbesuchern des Sees wahrgenommen und der an- und abfließende Verkehr würde den eigentlichen Ort kaum tangieren. Hinzu kommen erhebliche Synergieeffekte durch den angrenzenden Campingplatz und weitere „Laufkundschaft“.

Ratsmitglied Christian Klespe betonte darüber hinaus, dass die Lage am See auch während des Aufenthaltes im Schwimmbad einen attraktiven Blick auf den Möhnesee erlaube. Hinzu käme, dass das Schlechtwetterangebot für die Gemeinde wesentlich verbessert würde und sowohl das Schwimmbad selbst als auch das angeschlossene Fitnesscenter durch diese Lage deutliche wirtschaftliche Vorteile erzielen könnten. Klespe: „Der vom Bürgermeister in der Sitzung des Bauausschusses für Möhnesee gebrauchte Slogan „Vitalsee“ würde deutlich an Gewicht gewinnen, wenn das Bad als öffentliches Bad erkennbar wäre.“

Dem stände allerdings der Nachteil gegenüber, dass die Körbecker Schulen in einer größeren Entfernung vom Schwimmbad angesiedelt sind. Harald Beckers wies allerdings darauf hin, dass bereits jetzt die Grundschulen in Völlinghausen und Günne zum Schwimmunterricht anreisen müssen. Beckers: „Beide Schulen haben es durch organisatorische Maßnahmen und eine entsprechende Stundenplangestaltung geschafft, gleichwohl Schwimmunterricht durchzuführen. Warum dies nicht auch den Körbecker Schulen gelingen sollte, erschließt sich uns nicht.“

Darüber hinaus sieht die SPD bei einer Verortung im Seepark weitere Vorteile. So könnten z.B. eine Saunalandschaft mit integriert werden oder weitere Einrichtungen der Gemeinde ihren Platz in dem neu zu errichtenden Gebäude untergebracht werden. Hierfür kommt insbesondere eine Geschäftstelle für die Touristik Möhnesee GmbH in Betracht.