17.02.15: Flüchtlinge dezentral unterbringen

Nach dem Artikel im Soester Anzeiger über die geplante Unterbringung von Flüchtlingen in der ehemaligen Lampenfabrik Neuhaus haben sich mehrere Privatpersonen beim Vorsitzenden der SPD-Fraktion, Gerhard Bruschke, gemeldet und ihr Unverständnis über die Planung der Gemeinde zum Ausdruck gebracht. Dabei wurde insbesondere die Massierung der Unterbringung auf einige wenige Stellen im Ortsteil Körbecke kritisiert. Bruschke weist daher darauf hin, dass die SPD hier eine andere Auffassung als die Mehrheit des Rates und der Bürgermeister vertritt.

Generell, so Bruschke, müsse man das Flüchtlingsproblem in einer Weise lösen, dass dieser Personenkreis in die Gemeinde integriert werde. Dabei ist eine derart massierte Unterbringung in drei großen Einheiten nicht zielführend. Das gelte auch unter Berücksichtigung der lobenswerten Arbeit des Asylarbeitskreises, die hier nur punktuell eingreifen könne. Bruschke: „Es darf nicht sein, dass sich die Flüchtlinge mehr oder weniger abgeschottet von unsere eigenen Bevölkerung nur mit ihresgleichen beschäftigen und daher das Leben in Deutschland und unsere Werte nicht ausreichend kennenlernen, geschweige denn übernehmen können. Wir lehnen daher eine weitere Sammelunterkunft in Körbecke ab und favorisieren kleinere Anmietungen auch in den Ortsteilen. Leider ist die Verwaltung in dieser Richtung bisher nicht erkennbar tätig geworden.“

Sehr kritisch sieht die SPD auch die bisherige Einbindung der Bürger. Bruschke: „Ein Hauptproblem ist wohl die mangelnde Beteiligung der Bürger an den Überlegungen. In den von mir geführten Gesprächen hat sich keiner gegen die Aufnahme der Flüchtlinge ausgesprochen, sondern lediglich eine Verteilung auf das Gemeindegebiet gefordert. Allerdings wurde immer wieder und teilweise recht drastisch die mangelnde Öffentlichkeit in diesem Punkt angesprochen.“

Als weitgehend hilflos bezeichnet Ortsvereins-Vorsitzender Harald Beckers die Bemühungen der Gemeinde um die Anmietung von Wohnraum. Beckers: „Die Suche nach entsprechenden Räumlichkeiten hat viel zu spät begonnen. Wir selbst haben schon im letzten Jahr unter anderem gegenüber dem zuständigen Fachbereichsleiter diese Möglichkeit ins Gespräch gebracht und konkrete Vorschläge gemacht. Trotz Bereitschaft der Eigentümer ist jedoch bis heute keine Anmietung erfolgt. Stattdessen werden Familien mit minderjährigen Kindern in der fast nur von alleinstehenden Männern belegten Alten Schule untergebracht.“ Beckers weiter: „Zudem ist uns bekannt, dass die Gemeinde selbst über leerstehenden Wohnraum verfügt, der kurzfristig belegt werden könnte.“