
Enttäuscht hat die SPD Möhnesee in ihrer letzten Sitzung zur Kenntnis genommen, dass die Warsteiner Steinindustrie gegen die Wasserentnahme durch die Lörmecke Wasserwerke Klage vor dem Verwaltungsgericht in Arnsberg erhoben hat. Aus Sicht der Sozialdemokraten hat die Versorgung der Bevölkerung mit gesundem Trinkwasser Vorrang jedoch vor den individuellen Interessen der Steinindustrie. Fraktionsvorsitzender Gerhard Bruschke begrüßte daher auch die Absicht der SPD Kreistagsfraktion, sich im Umweltausschuss umfassend über den Stand der Angelegenheit zu informieren zu lassen und mögliche Gegenmaßnahmen zu diskutieren.
Rats- und Kreistagsmitglied Christian Klespe hatte zuvor über den Verfahrensstand berichtet. Danach hat die Bezirksregierung Arnsberg den Lörmecke Wasserwerken am 13. Januar 2015 eine Genehmigung zur Verlängerung der Wasserentnahmerechte bis in das Jahr 2044 erteilt und im Amtsblatt der Bezirksregierung veröffentlicht. Mit der jetzt vorliegenden aber verfristeten Klage mache die Steinindustrie geltend, die Genehmigung wäre ihr schuldlos nicht zur Kenntnis gelangt.
Aus den bereits vorangegangenen Gerichtsverfahren um die Abbaurechte der Steinindustrie in Warstein sei, so Klespe, zu entnehmen, dass die Steinindustrie Einschränkungen ihrer Abbaurechte befürchtet, wenn dem Lörmecke Wasserwerk die weitere Entnahme von Trinkwasser erlaubt wird. Die Steinindustrie meine, die Bezirksregierung habe im Genehmigungsverfahren die Interessen der Beteiligten nicht ausreichend gegeneinander abgewogen. In einem der vorangegangenen Urteile habe das Verwaltungsgericht Arnsberg auch die nicht ausreichende Prüfung der Umweltverträglichkeit beanstandet. Klespe bekräftigte jedoch die Absicht der SPD, das Lörmecke-Wasserwerk zu erhalten. Das Trinkwasser komme zu einem großen Teil aus natürlichen Quellen. Die Trinkwasserversorgung von rund 100.000 Einwohnern im Kreis Soest, auch der Bürger in Möhnesee müsse sicher sein. Nach jetzigem Kenntnisstand gehe er davon aus, dass die Klagen der Steinindustrie nur zu einer zeitlichen Verzögerung führen, aber letztlich die Genehmigung zur Wasserentnahme von der Steinindustrie nicht verhindert werden kann.
Hinweis: Bereits in der Vergangenheit hat sich die SPD Möhnesee intensiv mit der Problematik des Lörmecke Wasserwerkes beschäftigt. So wurde vor einigen Jahren ein sogenannter „Wassergipfel“ im Haus des Gastes durchgeführt, bei dem neben Herrn Striedelmeyer (Geschäftsführer Lörmecke) auch Herr Stefan Enste (Bürgerinitiative Trinkwasser) und Karl-Heinz Wilmes (damaliger Vorsitzender des Umweltausschusses im Kreis Soest) teilgenommen haben.