19.04.15: SPD fordert Überplanung von Teilbereichen in Körbecke

Dass die Verwaltung und insbesondere der Bürgermeistern nicht gerade vor Ideen zur Gestaltung und Fortentwicklung der Gemeinde Möhnesee sprühen, dürfte den meisten Beobachtern kommunaler Politik nicht ganz unbekannt sein. Die jetzigen Mehrheiten (CDU und BG) lassen leider ebenfalls Anreize für eine Gestaltung vermissen. Die SPD ist daher erneut in Vorlage getreten und hat den Bürgermeister aufgefordert, endlich einmal zu Ende gedachte Ideen zur Standortfrage für die Erweiterung der Märkte und Zukunft des Haus des Gastes vorzustellen. Leider müssen wir befürchten, dass derartige Vorplanungen bisher überhaupt nicht konkret angedacht worden sind. Entsprechend stellt sich auch die Situation derzeit dar. Wenn man die unterschiedlichen Bemerkungen des Bürgermeisters mal zusammenfasst ergibt sich folgendes Bild:

„Erweiterung von Aldi durch Verzicht auf das Baugebiet „Giesen Hof“ und Umwandlung der Fläche für eine gewerbliche Nutzung – oder auch nicht.“

„Bau eines Schwimmbades in unmittelbarer Nähe zum Haus des Gastes unter Verbindung mit einem Fintness-Center – oder auch nicht.“

„Bau eines Lehrschwimmbeckens in Verbindung zum Haus des Gastes ohne Fitness-Center – oder auch nicht.“

„Abriss des Haus des Gastes und Ansiedlung von Aldi an dieser Stelle – oder auch nicht.“

Insgesamt muss man hier konstatieren, dass es offensichtlich überhaupt keine vernünftigen Überlegungen seitens des Bürgermeisters gibt. Kein Wort bisher zur Verkehrsführung, zum Erhalt der Bibliothek und sonstiger Problemstellungen. Die SPD hat daher den Bürgermeister mit dem nachstehenden und im Wortlaut abgedruckten Antrag an seine Aufgaben erinnert:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

hiermit beantragt die SPD-Fraktion,

• den Bereich im Ortskern Körbecke zwischen Kuerbiker Straße, Hospitalstraße und Berlingser Weg unter Einbeziehung des Baugebietes „Giesen Hof“ insgesamt zu überplanen und damit ein externes Büro zu beauftragen

• und die Überplanung spätestens bis zum Jahresende und vor einer Entscheidung zu den Erweiterungsplänen der Märkte in den Ausschüssen bzw. dem Rat zur Beratung vorzulegen.

Wie aus den bisherigen Diskussionen im Rat und in seinen Ausschüssen ersichtlich ist, gibt es bezüglich der Nutzungen innerhalb des vorgenannten Gebietes bisher offensichtlich keine einheitliche Vorstellung. Die Aussagen der Verwaltung variieren zwischen Neubau eines Aldi`s im Baugebiet „Giesen Hof“, der Ansiedlung auf der jetzigen Fläche des Haus des Gastes und der Positionierung eines Lehrschwimmbeckens neben dem Haus des Gastes unter gleichzeitiger Nutzung des Gebäudes für Fitness-Zwecke.

Generell ist davon auszugehen, dass es sich bei der genannten Fläche um ein sensibles Gebiet handelt, dass auch durch unmittelbare Lage an den Schulen, dem Altenheim und einem Kindergarten insbesondere verkehrstechnisch besondere Überlegungen erfordert.

Diese Gemengelage muss fachkundig aufgelöst werden. Dazu ist allerdings die Verwaltung allein nicht in der Lage. Das gilt sowohl hinsichtlich der personellen Ausstattung als auch hinsichtlich der notwendigen Fachkompetenz. Es ist daher erforderlich, einen externen Planer zu beauftragen, wobei dieser je nach Vorplanung auch die bisherigen Vorgaben aus der im Rahmen des Regionale-Projektes erarbeiteten Verkehrsführung nochmals überprüfen muss.

Die Entscheidungen zur Standortwahl der Märkte und mögliche andere baulichen Veränderungen erfordern ein in sich schlüssiges und mit der Bevölkerung abgestimmtes Konzept. Dieses Konzept ist bisher selbst in Ansätzen nicht erkennbar. Um Fehler im Vorfeld und bei den anstehenden Einzelentscheidungen zu vermeiden, ist jedoch eine Gesamtbetrachtung des Gebietes und die genaue Prüfung und Bewertung der Auswirkungen bestimmter Maßnahmen auf andere gemeindliche und private Einrichtungen erforderlich.

Nur beispielhaft sei hier erwähnt, dass z.B. die Ansiedlung eines Marktes auf dem Gelände des Haus des Gastes den Abriss des jetzigen Gebäudes bedeuten würde und damit so wichtige Einrichtungen wie die Gymnastikhalle und die Bücherei keine entsprechenden Räumlichkeiten mehr zur Verfügung hätten. Zudem würde der jetzt als Mensa und für Veranstaltungen genutzte Bereich des Gästehauses entfallen, was wiederum Folgewirkungen auslösen würde. Auch die anderen bisher von der Öffentlichkeit genutzten Räume würden entfallen.