Die Diskussion über den künftigen Standort von Aldi und Rossmann geht unverändert weiter. Nachdem der Rat der Gemeinde Möhnesee nur mit einer knappen Mehrheit die bisherigen Planungen abgesegnet hat, hat sich nun die SPD-Fraktion noch einmal in einer Fraktionssitzung mit der Situation beschäftigt und eine klare Linie formuliert. Danach soll der Einzelhandelsstandort Möhnesee ausgebaut und gestützt werden, ohne die vorhandenen Strukturen im Zentralort zu zerstören.
Im Einzelnen fordert die Fraktion den Erhalt und die Modernisierung des Haus des Gastes, das sich zum Zentrum der kulturellen Aktivitäten in Möhnesee entwickelt habe. Ein Abriss um Platz für einen Discounter zu schaffen, kommt für die SPD nicht in Betracht. Fraktionsvorsitzender Gerhard Bruschke erklärte dazu: „Wir unterstützen die Erweiterung der Märkte. Allerdings gibt es dafür in Möhnesee mindestens noch einen weiteren Standort, der auch nach Ansicht der Investoren die bessere Alternative ist, nämlich die ausreichend große Fläche am Berlingser Weg.“ Dort befindet sich derzeit keine Bebauung, so dass das Planverfahren relativ zügig durchgeführt werden könnte. Die SPD weist auch darauf hin, dass nach den Stellungnahmen der IHK und des Einzelhandelsverbandes diese Fläche genauso geeignet ist und beide Standorte in Bezug auf die Förderung des Einzelhandels in der Gemeinde keine signifikanten Unterschiede aufweisen. Bruschke: „Die Fokussierung auf das Gelände „Haus des Gastes“ entspringt ganz offensichtlich der Idee einer kleinen Gruppe, die die Folgen einer entsprechenden Planung weder wirtschaftlich noch in Bezug auf die sozialen Aspekte zu Ende gedacht haben.“
Die SPD sieht hier allerdings auch den Investor gefordert. Es könne nicht im Sinne von Aldi und Rossmann sein, auf Drängen der CDU einen Standort zu wählen, der erkennbar von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werde. Eine derartige starrsinnige Haltung würde die Wirtschaftlichkeit einer entsprechenden Ansiedlung von vornherein in Frage stellen. Bruschke: „Aldi kann kein Interesse daran haben, die Möhneseer Bevölkerung durch die Standortwahl vor den Kopf zu stoßen und zu riskieren, dass die verärgerten Bürger bereits aus diesem Grunde den Discounter meiden, zumal ein besserer Alternativstandort vorhanden ist.“