Es war das erwartete Ergebnis. Einhellig sprachen sich die Teilnehmer an der offenen Gesprächsrunde des SPD-Ortsvereins für einen Erhalt des Gästehauses und der dörflichen Strukturen aus. Aus Sicht des Ortsvereins-Vorsitzenden Harald Beckers, war es allerdings bedauerlich, dass die Befürworter des Abrisses an der Veranstaltung nicht teilgenommen haben. Beckers: „Das Gespräch hätte dann vielleicht zu einer Annäherung der Standpunkte beigetragen und zu einem Kompromiss geführt.“ So blieben die Gegner des Abrisses unter sich.
Gleichwohl wurde ausgiebig diskutiert. Grundsätzlich standen die Teilnehmer einer Erweiterung des ALDI und der Ansiedlung von Rossmann positiv gegenüber. Der Streit entzündet sich ausschließlich am dafür vorgesehen Standort. Es wird befürchtet, dass mit der Aufgabe der öffentlichen Nutzung für das Gelände des jetzigen „Haus des Gastes“ ein für die künftige Ortsentwicklung wichtiger Bereich ohne Not aufgegeben wird. Dies, obwohl im Rahmen der Regionale 2013 über die allseits gelobte Bürgerbeteiligung bereits ein Gestaltungsplan für das Gelände entwickelt worden sei, der auch in das Städtebauliche Entwicklungskonzept für Körbecke eingeflossen ist. Ein Teilnehmer bemerkte dazu: „Wenn das Ergebnis der Bürgerbeteiligung anschließend nichts mehr gilt, kann man von vornherein auf solche Alibiveranstaltungen verzichten.“
Generell wurde beanstandet, dass die jetzigen Planungen der Gemeinde eine klare Linie nicht erkennen lasse. In diesem Zusammenhang wurde auch heftige Kritik an der Verwaltung geübt. Der SPD-Fraktionsvorsitzende erklärte dazu allerdings, dass sich der zuständige Fachbereich wohl am Leistungslimit befinde. Bruschke: „Wenn von der CDU jede Woche eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, kann keine vernünftige Planung erfolgen.“ Bruschke kritisierte auch den Bürgermeister. „Hans Dicke hätte hier schon lange auch mit Rücksicht auf seine Mitarbeiter auf die Bremse treten müssen. Stattdessen kann er sich zu keiner eigenen Meinung durchringen und versucht, die Auffassung der Ratsmehrheit unreflektiert umzusetzen.“