
Bereits am 8. Juni hatte der Bauausschuss der Gemeinde Möhnesee dem Antrag einer Anliegerin stattgegeben und einem Wegetausch in Günne zugestimmt. Nach einer Ortsbesichtigung hat die SPD-Fraktion jetzt den Antrag gestellt, den Sachverhalt noch einmal zu beraten. Die SPD wirft der Verwaltung vor, hier den Ausschuss nicht umfassend informiert und den privaten Interessen der Antragstellerin zu viel Raum eingeräumt zu haben.
Nach Beschwerden aus dem Ortsteil Günne sah sich die SPD-Fraktion genötigt, den Sachverhalt im Rahmen eines Ortstermins noch einmal zu beurteilen. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass der sogenannte Feldscheunenweg Teil einer ausgesprochen beliebten Rundwanderstrecke in Möhnesee und zudem eine sichere fußläufige Verbindung zur Nachbargemeinde Ense darstellt. Durch die Anbindung an das innerörtliche Verkehrsnetz über den Bürgersteig an der Hewingser Straße ist eine gefahrlose Nutzung des Weges aus der Ortsmitte heraus möglich. Die neu angedachte Trasse verläuft demgegenüber außerhalb der innerörtlichen Erschließung und bietet auch vom Landschaftsbild her keinen adäquaten Ersatz.
Auch die angedachte Umsetzung eines Gedenksteines, der an einen Flugzeugabsturz in den 30er-Jahren erinnert, stößt auf Widerstand im Ort Günne. Dieser Gedenkstein bilde zusammen mit den umstehenden Eichen ein stimmiges Ensemble dar und könne nicht an anderer Stelle neu erstellt werden. Allerdings mahnt die SPD auch an, dass die Pflege des Gedenksteines deutlich verbessert werden müsse.
Probleme gibt es nach Ansicht der SPD auch mit dem Landschafts- und Naturschutz. So führe die neu angedachte Trasse teilweise an einem Wäldchen vorbei, in dem sich er-kennbar eine Kolonie geschützter Tiere befinde. Bei der Ortsbesichtigung zumindest war eine größere Anzahl von Rotmilanen zu sehen, die sich über den Ackerflächen auf Beutejagd befanden.
In einem Schreiben an den Bürgermeister beantragt die SPD daher jetzt eine Neubefas-sung des Bauausschusses mit der Thematik und mahnt dabei auch einen vorherigen Ortstermin an. Parallel dazu müsse sich auch der gemeindliche Umweltausschuss aus Sicht des Landschafts- und Naturschutzes mit der Problematik befassen.
Hinweis:
Der Landschaftsbeirat beim Kreis Soest hat sich inzwischen der vorstehenden Argumentation in Sachen Umwelt- und Naturschutz angeschlossen. Dabei war insbesondere die Unberührtheit des Wäldchens mit seinem Schutzbereich für bestimmte Vögel ausschlaggebend.
Ergänzend sei noch darauf hingewiesen, dass die SPD Fraktion durchaus eine alternative Wegeführung mittragen könnte. Diese müsste aber so beschaffen sein, dass sie das Wäldchen nicht tangiert. Denkbar wäre daher eine Führung, die beginnend bei der jetzigen Eingangsituation an der Hewingser Straße hinter der Reihalle vorbeiführt und noch vor dem Ehremal wieder auf den alten Wanderweg zurückführt.