Eine lebhafte Diskussion über das Für und Wider einer großen Koalition führte beim SPD-Ortsverein Möhnesee zu einem eindeutigen Ergebnis. Die Mitglieder des Ortsvereins lehnen eine neue Groko ab und plädieren für eine in Teilen geduldete Minderheitsregierung. Ortsvereinsvorsitzender Harald Beckers, fasste das Ergebnis der Diskussion zusammen: „Der Einheitsbrei der großen Volksparteien ist dem Wähler nicht mehr zu vermitteln. Es fehlt eine klare Abgrenzung der SPD von CDU und CSU. Wir wollen diesen Zustand beenden und endlich in Berlin wieder sozialdemokratische Politik sehen und dem Wähler Alternativen bieten.“
In der Diskussion wurde deutlich, wo die heimischen Sozialdemokraten die Defizite sehen. Die in der Sondierung erzielten „Ergebnisse“ beinhalten in wesentlichen Bereichen lediglich Absichtserklärungen und keine konkreten Maßnahmen. Auch die bisher bekannten Einigungen aus den Koalitionsgesprächen überzeugen nicht. Beckers: „Hier werden lediglich kleine Schritte angekündigt, die teilweise bereits gesetzlich geregelt sind und keine Änderung in der globalen Ausrichtung der Politik beinhalten.“ Bemängelt wurde auch, dass die hohen Einkommen geschont und viel zu wenig für die Bürger mit kleinem Einkommen getan werde und Hartz-IV-Empfänger fast völlig außer Acht gelassen würden. Ein Teilnehmer äußerte sich in diesem Zusammenhang sehr kritisch über die Arbeit der Job-Center: „Die Hauptaufgabe besteht hier scheinbar in der Demütigung der Hilfesuchenden und dem Verhängen von Sanktionen. Die Zahl derer, die ihr Recht bei den Sozialgerichten suchen müssen, ist viel zu hoch.“
Insgesamt geht die SPD Möhnesee davon aus, dass sich die Partei nur außerhalb der Regierung regenerieren könne. Wir müssen, so ein Teilnehmer, unser Profil schärfen, uns auf unsere Wurzeln besinnen und dem Wähler ein Angebot machen, dass sich insbesondere im sozialen Bereich deutlich von den Programmen der anderen Parteien abhebt. Ein weiteres Herumwursteln in einer Groko bringt weder das Land noch die SPD voran.