Dankenswerterweise hat sich ein großer Kreis von Ehrenamtlichen aufgemacht, um den Senioren in Möhnesee ein Angebot für verschiedene Lebenslagen zu machen. Die Arbeiten sind teilweise sehr zeitintensiv und daher gerade in der Gründungsphase kaum von den Ehrenamtlichen zu bewältigen. Das gilt vor allem für langfristig angelegte Aktivitäten. Zu nennen ist hier nur der kleine Arbeitskreis, der versucht, die Nachbarschaftshilfe zu strukturieren und „auf die Beine zu stellen“. Hier kommen die beteiligten Personen trotz allem Engagements schnell an ihre Grenzen. Gilt es doch nicht nur Verbindungen zu knüpfen, sondern auch die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Der Arbeitskreis hat bereits im letzten Jahr mehrere Nachbarkommunen besucht, in denen Seniorenarbeit bereits funktioniert. Besuche in Lippetal und in Wickede haben gezeigt, dass die dortigen Aktivitäten nur durch die Einschaltung einer hauptamtlichen Kraft zu bewerkstelligen waren. Dabei handelte es sich in beiden Gemeinden um befristete Arbeitsverhältnisse, die etwa nach zwei Jahren stark reduziert wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich allerdings auch eine feste Gruppe von Ehrenamtlichen gefunden, die dann die Arbeit fortsetzen konnten. Genau das schwebte dem Arbeitskreis auch für die Gemeinde Möhnesee vor.
Die Gemeinde selbst hat darauf reagiert und im Stellenplan für 2018 eine 0,5-Stelle für die Seniorenarbeit eingestellt. Leider wurde diese Stelle unter dem Vorbehalt eingerichtet, dass von dritter Seite entsprechende Zuschüsse geleistet werden. Dummerweise hat die neue Landesregierung die Förderprogramme in diesem Bereich eingestellt. Angeblich, um neue Strukturen zu schaffen.
Nun kann die Seniorenarbeit nicht jahrelang auf ein positives Signal aus Düsseldorf warten. Die SPD-Fraktion hat daher einen Antrag an den Rat der Gemeinde Möhnesee gestellt, nach dem die Stelle jetzt auch ohne Refinanzierung ausgeschrieben und besetzt werden soll. Der Wortlaut der Antrages ist nachstehend wiedergegeben.
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
für die nächste Ratssitzung beantragen wir
die im Stellenplan der Gemeinde für die Seniorenbetreuung ausgewiesene 0,5 Stelle auszuschreiben und möglichst umgehend zu besetzen.
Nach der Mitteilung der Verwaltung in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur, Vereine und Generationen vom 24.01.2018 gibt es derzeit keine Landesmittel, um die Finanzierung der vorgenannten Stelle zu gewährleisten. Die Prüfung, ob ggf. eine Förderung aus Leader-Mitteln möglich ist, dürfte inzwischen abgeschlossen sein.
Da angesichts der Altersstruktur in der Gemeinde eine Besetzung der Stelle und die Planung bzw. Fortführung einiger sehr personalintensiver Bereiche unumgänglich ist und diese Aufgabe nicht allein mit ehrenamtlichen Mitarbeitern bewältigt werden kann, muss die Gemeinde hier tätig werden.“