Seit 1993 war ich zunächst sachkundiger Bürger, seit 1999 Mitglied des Rates.

In der aktuellen Periode hat Politik und Verwaltung ihren negativen Höhepunkt erreicht. Ein Gesamtkonzept zur Entwicklung einer modernen Gemeinde wurde versäumt. Zahlreiche Fehlentscheidungen, z.B. über den Standort des neuen Hallenbades und des neuen Kindergartens werden dauerhaft negative Folgen haben. Die Anforderungen an ein Hallenbad in Waltrop sind sicher nicht mit denen eines Bades in Möhnesee zu vergleichen. Die Stadt Waltrop ist kein Vorbild, denn sie liegt am Rande des Ruhrgebiets, die Gemeinde Möhnesee liegt am See und ihre Wirtschaftsleistung ist touristisch geprägt. Die Ratsmehrheit von CDU und BG hangelt sich von einer infrastrukturell falschen Einzelentscheidung zur nächsten. Richtungsweisende Planungen in den Ortsteilen zur wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung werden vernachlässigt oder behindert. Insbesondere der bedeutsame Bereich entlang des Nordufers des Möhnesees zwischen Delecker Brücke und der Sperrmauer in Günne bleibt von Rat und Verwaltung unbeachtet. Z.B. gilt dies auch für das Lichtkonzept um den Ausgleichsweiher oder die Innenentwicklung im Ort Günne. Die Planung des Dorfplatzes konnte in letzter Minute gegen den erbitterten Widerstand des Bürgermeisters im Sinne der Bürger in einer Bürgerversammlung gerettet werden. Dabei war eine überparteiliche Absprache unter Ratskollegen im Vorfeld nicht möglich. In vielen Gemeinden in Südwestfalen werden seit Monaten Projekte für die Regionale 2025 entwickelt. In Möhnesee herrscht insoweit Stillstand. CDU, BG und der Bürgermeister sind ausschließlich auf die desaströse Entwicklung des Zentralortes Körbecke konzentriert. Der Bürgermeister hat mehrfach von sich gesagt, er sei kein Politiker. Dies ist ein krasses Missverständnis seiner Funktion nach der Gemeindeordnung. Entsprechend ist er unfähig Planungen fraktionsübergreifend zu moderieren. Hätte der Rat vernünftige Zukunftsperspektiven frühzeitig entwickelt, wäre ein Bürgerbegehren zum HDG mit einer schwarz-weiss Lösung überflüssig gewesen. Das Planungsziel einer Ortskern nahen Versorgung mit Sogwirkung für weiteres Gewerbe und einer nachhaltigen Belebung des Zentrums in Körbecke wurde verfehlt. In einer Gesamtplanung hätte auch der Neubau oder die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Körbecke einbezogen werden müssen. Um auf Dauer als Wohnort mit vorbildlicher Lebensqualität für junge Menschen mit guter Ausbildung mit den nahen Metropolen zu konkurrieren, bedarf es mehr als der immer neuen Ausweisung von Baugebieten.
Ich sehe in den noch verbleibenden beiden Jahren keine Möglichkeit politische Entscheidungen im positiven Sinne für die ganze Gemeinde Möhnesee zu beeinflussen und möchte mich deshalb auf meine Tätigkeiten im Kreistag und im Regionalrat konzentrieren. Ob ich 2020 für ein Ratsmandat zur Verfügung stehe, hängt von der zukünftigen Entwicklung in Möhnesee ab.